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Umsetzung der Renaturierung ist beauftragt

Die Wohrateiche bei Haina (Kloster) (Foto: LWV)

29.11.2024

Kassel (lwv): Der Landeswohlfahrtsverband (LWV) Hessen hat jetzt die Gesellschaft für Wasserwirtschaft, Gewässerökologie & Umweltplanung (WAGU GmbH) aus Kassel mit der Umsetzung der Renaturierungsarbeiten der Wohrateiche bei Haina beauftragt. „Nach einer umfangreichen und alle naturschutzrechtlichen Aspekte berücksichtigenden Planung können wir jetzt ganz konkret mit diesem wichtigen Bauvorhaben beginnen“, so Dieter Schütz, hauptamtlicher Beigeordneter beim LWV Hessen und verantwortlich für die Umsetzung des Projekts. Dazu haben wir mit der WAGU GmbH ein hochqualifiziertes Ingenieurbüro gefunden, das uns fachlich ideal unterstützen wird.“ Die Expertinnen und Experten sind unter anderem spezialisiert auf die Erstellung von Gewässerentwicklungsplänen und von Konzepten zum naturverträglichen Hochwasserschutz.

Parallel zu den jetzt startenden Ausführungsplanungen des Ingenieurbüros beginnen in diesen Tagen Vorarbeiten für das Projekt wie Gehölz- und Grünarbeiten. Sämtliche Maßnahmen erfolgen dabei immer in enger Abstimmung mit der Oberen Wasserbehörde und der Oberen Naturschutzbehörde beim Regierungspräsidium Kassel.

Projekt mit großen Chancen

„Wir freuen uns über die Beauftragung mit diesem anspruchsvollen Projekt innerhalb eines historisch gewachsenen, ökologisch sensiblen und landschaftlich reizvollen Terrains“, betont Axel Sobirey, einer der drei Geschäftsführer der WAGU GmbH. Die Umgestaltung der Hainaer Wohra teiche biete die Chance einer behutsamen Weiterentwicklung unter wasserwirtschaftlichen, naturschutzfachlichen und touristischen Aspekten. Sobirey macht deutlich: „Wir wollen Ansprechpartner für alle Beteiligten sein und hoffen, über eine gute Planung und professionelle Umsetzung zu einem Ergebnis zu kommen, welches möglichst vielen Ansprüchen gerecht wird.“

Informationsveranstaltung vor Ort geplant

„Mit der Entscheidung für die Renaturierung der Wohrateiche haben wir gleich gesagt, dass wir die Menschen dort mitnehmen wollen“, betont Schütz. Sobald die WAGU GmbH genaue Umsetzungspläne und Visualisierungen erstellt habe, werde der LWV daher eine Informationsveranstaltung in Haina organisieren, um alle Interessierten zeitnah zu unterrichten. „Nach den derzeitigen Planungen soll die Veranstaltung in der ersten Jahreshälfte 2025 stattfinden. Das ist mir/uns sehr wichtig“, machte Schütz noch einmal deutlich. „Da wir so transparent wie möglich arbeiten wollen, planen wir, nach der Auftaktveranstaltung regelmäßig über den weiteren Ablauf der Arbeiten zu informieren.“

Hintergrund

Bei der Renaturierung der Wohrateiche wird der LWV im Rahmen der naturschutzrechtlichen Vorgaben viele flankierende Einzelmaßnahmen umsetzen. Größter sichtbarer Punkt ist dabei die Schaffung eines neuen „Stillgewässers“ mit ca. 6.000 Quadratmetern Fläche und einer Tiefe von bis zu 1,20 Metern am tiefsten Punkt. Hier soll für verschiedene Pflanzen und Tiere, vor allem für die Populationen des Zwerghaubentauchers und des Teichhuhns, ein neues Refugium geschaffen werden. Anders als die Wohrateiche, die zeitweise mit einer Tiefe von mehreren Metern angestaut wurden, wird von diesem neuen Gewässer, das im nordöstlichen Bereich des bisherigen Unteren Wohrateichs entstehen soll, keine Gefahr mehr ausgehen: Zum einen gibt es kein Regulierungs- oder Sperrbauwerk, das versagen und eine große Flutwelle auslösen könnte. Zum anderen wird das neue Gewässer eine deutlich geringere Tiefe haben, was die jeweiligen Wassermengen auf größere Flächen verlagert. Zudem, so die Einschätzung der verantwortlichen Umweltexperten, werde die naturschutzfachliche Wertigkeit des Gebiets im Ergebnis insgesamt deutlich zunehmen.