Blick in die Teestube KONKRET, eine Tagesaufenthaltsstätte in der Darmstädter Alicenstraße 29, die vom Diakonischen Werk Darmstadt-Dieburg getragen wird. Sie ist eine von 40 Hilfeeinrichtungen für alleinstehende Wohnungslose in Hessen. (Foto: Salome Roessler)
30.10.2024
Kassel (lwv): Mit rund 13,57 Millionen Euro finanziert der Landeswohlfahrtsverband (LWV) Hessen in diesem Jahr Fachberatungsstellen und Tagesaufenthaltsstätten für alleinstehende Wohnungslose in Hessen. Das hat der LWV-Verwaltungsausschuss heute beschlossen. „Hinter jedem Menschen, der obdachlos ist, steht eine individuelle Notlage. Oft sind Krankheit, der Verlust des Arbeitsplatzes, aber auch persönliche und familiäre Schicksalsschläge Auslöser für Miet- oder Energieschulden, die dazu führen, dass jemand seine Wohnung verliert. Und der angespannte Wohnungsmarkt macht es den Betroffenen umso schwerer, ihre prekäre Situation zu beenden“, sagt LWV-Landesdirektorin Susanne Simmler. „Deshalb sind die von uns geförderten Hilfeeinrichtungen so wichtig und unverzichtbar. Tagesaufenthaltsstätten bieten Menschen, die auf der Straße leben, einen sicheren Aufenthaltsort und ein Stück normalen Alltag. Die Fachberatungsstellen helfen als niedrigschwellige Anlaufstelle Menschen, ob bereits wohnungslos oder davon bedroht, ihre Probleme anzugehen und ein Zuhause zu sichern.“
Für diese Aufgaben stellt der LWV als überörtlicher Träger der Sozialhilfe rund 761.500 Euro mehr zur Verfügung als in 2023. Dies entspricht im Wesentlichen der üblichen tariflichen Steigerung. Die Förderung in Höhe von 13,57 Millionen Euro deckt zu 95 Prozent die Personal- und Sachkosten der Hilfeeinrichtungen. In ganz Hessen gibt es derzeit 40 Fachberatungsstellen und Tagesaufenthaltsstätten für alleinstehende Wohnungslose. Die finanzielle Unterstützung richtet sich vor allem nach dem Umfang des Leistungsangebots und der Personal- und Sachausstattung.
In Tagesaufenthaltsstätten bekommen wohnungslose Männer und Frauen kalte und warme Mahlzeiten und Getränke. Sie haben außerdem die Gelegenheit, hier zu duschen, ihre Wäsche zu waschen, Gepäck aufzubewahren oder einfach auszuruhen. Oft können sie auch in Kleiderkammern dem Wetter angepasste Kleidung erhalten. Wenn es nötig ist, wird den Wohnungslosen auch ärztliche oder psychosoziale Hilfe vermittelt.
Neben dieser Unterstützung im Alltag steht die Beratung, um Menschen zu helfen, ihre Existenz zu sichern: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Einrichtungen informieren und unterstützen, wenn die Klienten Leistungen beantragen, begleiten sie bei Behördengängen, bei der Wohnungs- und Arbeitssuche oder bei der Suche nach einem Therapieplatz. Dabei kooperieren die Beratungsstellen mit anderen Angeboten wie der Sucht- oder Schuldnerberatung.