23.02.2024
Kassel (lwv): "Der Landeswohlfahrtsverband (LWV) Hessen begrüßt die vom Regierungspräsidium (RP) Kassel erteilte Genehmigung zur Renaturierung der Wohrateiche in Haina. Dass der Antrag zur Renaturierung der Wohrateiche genehmigt wurde, sehen wir als Indiz für eine sach- und fachgerechte Planung an", erklärt Dieter Schütz, Beigeordneter des LWV Hessen. Jetzt könne man in die weitere Planungs- und Umsetzungsphase eintreten.
Im Rahmen der naturschutzrechtlichen Vorgaben wird der LWV Hessen viele flankierende Einzelmaßnahmen bei der Renaturierung der Wohrateiche umsetzen. Größter sichtbarer Punkt ist dabei die Schaffung eines neuen "Stillgewässers" mit ca. 6.000 Quadratmetern Fläche und einer Tiefe von bis zu 1,20 Metern am tiefsten Punkt. Hier soll für verschiedene Pflanzen und Tiere, vor allem für die Populationen des Zwerghaubentauchers und des Teichhuhns, ein neues Refugium geschaffen werden. Anders als die Wohrateiche jetzt, die mittels Dämmen zeitweise mit einer Tiefe von mehreren Metern angestaut wurden, wird von diesem neuen Gewässer, das im nordöstlichen Bereich des bisherigen Unteren Wohrateichs entstehen soll, keine Gefahr mehr ausgehen. Zum einen gibt es kein Regulierungs- oder Sperrbauwerk, das versagen und eine große Flutwelle auslösen könnte, zum anderen wird das neue Gewässer wie oben beschrieben eine deutlich geringere Tiefe haben. Insgesamt wird die naturschutzfachliche Wertigkeit des Gebiets im Ergebnis deutlich zunehmen, so die Einschätzung der verantwortlichen Umweltexperten.
"Sobald die Auswertung des genehmigten Antrags vollständig abgeschlossen ist, wird der LWV Hessen das Vergabeverfahren für ein auf solche Arbeiten spezialisiertes Ingenieurbüro umgehend in die Wege leiten", so Dieter Schütz. "Dieses Büro wird dann eine Ausführungsplanung für die Renaturierung erstellen und in der Folge werden dann die Arbeiten für die einzelnen Bauabschnitte ausgeschrieben und umsichtig und schonend umgesetzt. Dafür sind weitere fachlich Beteiligte zu beauftragen, beispielweise eine qualifizierte ökologische Bau-Begleitung." Dabei seien natürlich ebenfalls die gesetzlichen Ausschreibungsvorgaben einzuhalten, die möglicherweise den Zeitpunkt des Starts der Arbeiten beeinflussten.
Sollte alles optimal laufen, könnten erste Vorarbeiten für das Projekt, also etwa Gehölz- und Grünarbeiten, im Spätherbst 2024 beginnen. Das ist aber zum gegenwärtigen Zeitpunkt nur eine grobe Schätzung. Sämtliche Maßnahmen erfolgen immer in enger Abstimmung mit der Oberen Wasserbehörde und der Oberen Naturschutzbehörde beim RP Kassel.