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Gedenken an NS-Opfer

"Auschwitz als eigene Geschichte begreifen"


Dr. Josef Schuster, der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, hielt die Gedenkrede im Hessischen Landtag.  (Foto: Elke Bockhorst)

Dr. Josef Schuster, der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, hielt die Gedenkrede im Hessischen Landtag. (Foto: Elke Bockhorst)

30.01.2018

Wiesbaden (lwv): "Auschwitz als eigene Geschichte zu begreifen. Sich als Teil der Verantwortungsgemeinschaft zu sehen - das muss in Deutschland unser Ziel für die nachfolgenden Generationen bleiben, egal wo die familiären Wurzeln liegen." Dies sagte der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dr. Josef Schuster, in seiner Rede anlässlich der Gedenkveranstaltung für die Opfer des Nationalsozialismus gestern im Hessischen Landtag in Wiesbaden. "In Deutschland hat sich über die Jahrzehnte eine beeindruckende Erinnerungskultur herausgebildet. Es gilt, Errungenschaften dieser Kultur zu bewahren und zugleich neue Wege zu beschreiten."

Der Präsident des Hessischen Landtags, Norbert Kartmann, ging in seiner Rede auf die historische Verantwortung und Verpflichtung zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus ein, die "unter dem Regime unsägliches Leid erfahren haben und durch unbeschreibliche Gräueltaten ums Leben kamen". Kartmann betonte: "Antisemitismus darf in unserer Gesellschaft keinen Platz haben. Wir brauchen eine Gesellschaft, die Antisemitismus und Rassismus entgegentritt, und wir müssen wachsam bleiben. Wir brauchen eine aktive Erinnerungskultur wie eben diese Veranstaltung und weiterhin entsprechende Bildungsangebote."

Die landesweite jährliche Gedenkveranstaltung wurde in diesem Jahr vom Hessischen Landtag, der Hessischen Landesregierung, dem Landeswohlfahrtsverband (LWV) Hessen, dem Hessischen Städtetag, dem Hessischem Städte- und Gemeindebund sowie dem Hessischen Landkreistag ausgerichtet. Für den LWV nahmen Erster Beigeordneter Dr. Andreas Jürgens und Beigeordneter Dieter Schütz teil.

27. Januar 1945: Tag der Auschwitz-Befreiung

Die Gedenkveranstaltung für die Opfer des Nationalsozialismus geht auf den früheren Bundespräsidenten Roman Herzog zurück. Er hatte 1996 angeregt, jeweils am 27. Januar - in Erinnerung an den 27. Januar 1945, an dem die Rote Armee das Konzentrationslager Auschwitz befreite - an die Opfer des Nationalsozialismus zu erinnern. In 2005 wurde dieser Tag durch die Vereinten Nationen zum Internationalen Gedenktag für die Opfer des Holocaust bestimmt.


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