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Bewilligungsbescheide an VW

312.500 Euro für Wege ohne Barrieren


Gruppenfoto von der Übergabe der Bewilligungsbescheide

Bescheidübergabe am neuen Fahrstuhl im Anbau der VW-Hauptwache (von links): Schwerbehindertenbetriebsrat Jörg Ebert, LWV-Landesdirektorin Susanne Selbert, stellvertretender Personalleiter und Inklusionsbeauftragter Jörg Asmuth, Personalchef Dr. Stefan Kreher, der gehbehinderte Mitarbeiter Jörg Will. Vorne: Sina Becker und Ehemann Florian Becker. (Foto: Petra Schaumburg-Reis)

07.09.2018

Kassel/Baunatal (lwv): Jörg Will und Elena Rapp sind zwei von rund 50 Beschäftigten des Volkswagen Werkes in Baunatal mit einer Gehbehinderung, die bisher die steile Treppe am Haupteingang bewältigen mussten, um zum höher gelegenen Werksgelände und damit zu ihren Arbeitsplätzen zu kommen. Ein Zuschuss des LWV Hessen Integrationsamtes hat dazu beigetragen, dass diese Barriere nun der Vergangenheit angehört: In den neuen Anbau an die Hauptwache wurde ein Personenaufzug integriert. Für diese barrierefreie Lösung überreichte LWV-Landesdirektorin Susanne Selbert jetzt einen Bewilligungsbescheid über 160.500 Euro an Personalleiter Dr. Stefan Kreher sowie seinen Stellvertreter und Inklusionsbeauftragten Jörg Asmuth. "Wir übernehmen Verantwortung für Geh- und Schwerbehinderte und freuen uns sehr über die Zuschüsse für barrierefreie Umbauten", sagte Asmuth.

Mit dabei hatte die LWV-Landesdirektorin eine zweite Förderzusage des Integrationsamtes über 152.000 Euro. Damit soll das Arbeitsumfeld im sogenannten Nordrandbau barrierefrei umgestaltet werden. Dort arbeitet zurzeit eine an Multipler Sklerose erkrankte Mitarbeiterin, die auf den Rollstuhl angewiesen ist. Inbegriffen sind hier die Ausstattung mit elektronischen Türöffnern und die barrierefreie Umgestaltung einer Toilette. "Der Fahrstuhl am Haupteingang ist eine sehr sinnvolle Investition, die allen Menschen mit Gehbehinderung und Rollstuhlfahrern im Werk zu Gute kommt", sagte Susanne Selbert bei der Übergabe der Bescheide. Dies auch angesichts der geschwungenen Fußgängerbrücke mit Steigung und Gefälle, die bisher die einzige Alternative zur Treppe am Haupteingang war. "Ein Kraftakt für Rollstuhlfahrer und ohne einen elektrischen Antrieb gar nicht zu schaffen", so Selbert.

Die Barrierefreiheit wird im Volkswagen Werk Baunatal nach einem Katasterplan abgearbeitet. Seit dem Familientag anlässlich des 60-jährigen Werksjubiläums Ende August ist der barrierefreie Zugang am Haupttor in Betrieb. Direkt am Haupteingang steht den gehbehinderten Beschäftigten jetzt eine nur für sie ausgewiesene Parkzone zur Verfügung. Von dort führt der Weg über eine kurze Rampe und durch automatisch öffnende Türen in den neuen Anbau der Hauptwache zum eingebauten Aufzug. Ein spezielles Zugangsberechtigungssystem wurde installiert, sodass nur die gehbehinderten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den Lift nutzen können.

"Als Vertreter der Menschen mit Behinderung freue ich mich, dass wir mit Unterstützung des Integrationsamtes für unsere Mitarbeiter den barrierefreien Zugang zu unserem Werk umsetzen konnten", so Schwerbehindertenbetriebsrat Jörg Ebert. "Die Barrierefreiheit für das VW-Werk Kassel wird jetzt Stück um Stück weiterentwickelt. Grundlage hierfür ist die gemeinsame Umsetzung der barrierefreien Landkarte unseres Werkes."

Das LWV Hessen Integrationsamt fördert vielfältige Maßnahmen im Zusammenhang mit der Beschäftigung von Menschen mit Behinderung. Sie reichen von der Ausstattung von behindertengerechten Arbeitsplätzen über bauliche Maßnahmen wie in den vorliegenden Fällen bis hin zu Arbeitsplatzassistenzen. Das VW-Werk in Baunatal übertrifft seit Jahren die vorgeschriebene Pflichtquote von fünf Prozent der Beschäftigten mit 10,3 Prozent um das Doppelte. Für das Personalprojekt Work2Work für seine schwerbehinderten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhielt das Unternehmen in 2015 den Preis des Landes Hessen für Inklusion.


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