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K 107 in Höhe der Wohrateiche

Behinderungen durch das Fällen von Bäumen


Foto von einem Graben entlang der Wohrateiche mit markierten Bäumen, die gefällt werden sollen

Wegen Baumfällarbeiten auf den Dämmen der Wohrateiche sowie an und in den beiden Gräben rund um die Stauteiche wird die K 107 bei Haina ab Dienstag, 26. Februar, zeitweise gesperrt werden. (Foto: Manfred Albus)

22.02.2019

Kassel/Haina (lwv): Mit Behinderungen müssen Autofahrer und Fußgänger ab Dienstag, 26. Februar, auf der Kreisstraße 107 bei Haina (Kloster) rechnen. Der Grund: Auf den Dämmen der Wohrateiche werden rund 20 Bäume von Mitarbeitern der Stiftungsforsten Kloster Haina gefällt. Weitere Bäume sollen in und an den beiden Gräben rund um die Stauteiche entfernt werden.

Die Fällarbeiten sind der notwendige erste Schritt auf dem Weg zur geplanten Renaturierung der Wohrateiche, die oberhalb des Klosters Haina liegen. Eigentümer ist die vom Landeswohlfahrtsverband (LWV) Hessen verwaltete Stiftung. Die Obere Wasserbehörde beim Regierungspräsidium (RP) in Kassel überprüft seit Längerem die Hochwassersicherheit der Dämme. Diese sind durch Aufweichungen und eingewachsenes Wurzelwerk mürbe geworden. Starkregen, Hochwasser oder Stürme, die die Bäume umwerfen könnten, bergen die Gefahr, dass die Dämme reißen und die Ortschaft Haina überschwemmt würde. In Abstimmung zwischen LWV, RP, Vitos Haina und den Stiftungsforsten ist zur Gefahrenabwehr ein Rückbau der zwei Stauteiche geplant. Für die Wohra sollen das ursprüngliche Bachbett und die offene Talaue wiederhergestellt und so der Status des Naturschutzgebietes erhalten werden.

"Die Renaturierung bietet die Chance, einen noch wertvolleren Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten zu schaffen", erklärte Dieter Schütz als der für die Stiftungsforsten zuständige Beigeordnete beim LWV. Der künftig wieder natürliche Bachlauf mit Kies- und Schotterbänken und naturnahen Ufern sei ein wichtiger Beitrag zur Erhaltung des besonderen Ökosystems der Wohra-Auen. Die guten Argumente für den Naturschutz und die mindestens dreimal so hohen Kosten, die eine Sanierung der Staudämme mit sich bringen würde, hätten zu der Entscheidung geführt, die Wohrateiche aufzugeben.

Der Rückbau der Stauteiche soll schrittweise in enger Abstimmung zwischen dem LWV und dem RP nach einem Renaturierungskonzept erfolgen, das ein Kasseler Ingenieurbüro mit Erfahrung im Wasserbau erarbeitet hat. Die in den Wohrateichen heimischen, unter Naturschutz stehenden Edelkrebse, Bachmuscheln und Fische werden bei kühleren Temperaturen im Herbst abgefischt und umgesiedelt. Ab dem Sommer sollen dazu die Wasserpegel in den beiden Staugewässern nach und nach gesenkt werden. "Die konkrete Umsetzung des Projektes findet in Absprache mit der Gemeinde Haina statt", versicherte Schütz.

Die jetzt anstehenden Baumfällarbeiten dulden keinen Aufschub, da wegen des Biotop- und Artenschutzes während der Brutzeit der Vögel keine Abholzungen nach dem 28. Februar erlaubt sind. Die Fällungen sind notwendig, um noch in diesem Jahr mit den Maßnahmen gegen die drohende Überschwemmungsgefahr für das Kloster, die Vitos-Kliniken und die Hainaer Bevölkerung beginnen zu können. Das Dezernat Oberirdische Gewässer und Hochwasserschutz sowie die Obere Naturschutzbehörde des RP Kassel haben die Baumfällungen genehmigt.

Der LWV wird rechtzeitig vor Beginn der Renaturierungsarbeiten zu einer öffentlichen Informationsveranstaltung mit allen Beteiligten einladen.


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