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bhb-Projekte in Lorsch & Fürth

LWV gibt 775.000 Euro für zwei Neubauten


Ansicht des Werkstattgebäudes mit Bodenplatte im Vordergrund

Mit dem Guss der Bodenplatte auf einer Fläche, die zuvor als Parkplatz diente, startete das Neubauprojekt der Tagesförderstätte in Lorsch im März als Anbau an die WfbM. (Foto: bhb)

14.05.2020

Kassel/Lorsch/Fürth (lwv): Mit 775.000 Euro unterstützt der Landeswohlfahrtsverband (LWV) Hessen zwei Neubauten der Behindertenhilfe Bergstrasse gGmbH (bhb) in Lorsch und Fürth. In den neuen Gebäuden werden insgesamt 50 Plätze in der Tagesförderung und 15 Plätze zur Gestaltung des Tages für schwerst- und mehrfach behinderte Menschen zur Verfügung stehen. „Wir wissen um die räumliche Enge bei der Tagesbetreuung an der Bergstraße und im Odenwald. Umso mehr freut uns, dass in den nächsten zwei Jahren sehr gute Bedingungen für 65 Menschen mit Behinderungen geschaffen werden“, sagte LWV-Landesdirektorin Susanne Selbert.

420.000 Euro fließen nach Lorsch, wo direkt an die Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) im Starkenburgring 11 angebaut wird. Mit dem Guss der Bodenplatte auf einer Fläche, die zuvor als Parkplatz diente, startete das Bauprojekt im März. Durch den Anbau der Tagesförderstätte an die vor elf Jahren errichtete Werkstatt wird das modern gestaltete Industriegebäude aus Glas und Metall um rund ein Drittel größer werden. In der Außenansicht werden die beiden Bereiche – die Werkstatt mit 120 Arbeitsplätzen und die künftige Tagesförderstätte mit 30 Plätzen – eine architektonische Einheit abgeben.

Im Inneren der neuen Tagesförderstätte wird es zwei große Gruppenräume mit Küche, drei kleinere Gruppenräume sowie Räume als Ruhe- und Rückzugsorte, für die Einzeltherapie, für kreative Tätigkeiten und einen Büroraum geben. Besonderheit ist ein sogenannter Snoezelenraum (von niederländisch „snuffelen“, auf Deutsch kuscheln, schnuffeln, und „doezelen“, auf Deutsch dösen) als Angebot an die behinderten Menschen zu Ruhe, Entspannung und Therapie bei leisen Klängen und Lichteffekten. Barrierefreie Toiletten und zwei Pflegebäder sind geplant. Ebenso ein kleiner Innenhof, in dem die Tagesförderstätten-Besucherinnen und -Besucher einen geschützten Raum im Freien vorfinden.

Über eine Aula mit Oberlicht, die auch als Versammlungsraum genutzt werden kann, wird die Tagesförderstätte an die Werkstatt angebunden. Die bauliche Verzahnung komme laut bhb-Geschäftsführer Christian Dreiss dem Konzept entgegen, die Übergänge zwischen Tagesförderstätte und Werkstatt fließender gestalten zu können. Und so auch Menschen mit schwerer oder mit mehrfachen Behinderungen eine berufliche Beschäftigung in der Werkstatt zu ermöglichen, was in der Vergangenheit in Einzelfällen schon gelungen sei.

Neben den 420.000 Euro vom LWV erhält die bhb 600.000 Euro vom Land Hessen für den Bau der neuen Tagesförderstätte in Lorsch.

355.000 Euro für Fürth

Mit weiteren 355.000 Euro unterstützt der LWV einen Neubau der bhb in der Erbacher Straße in Fürth. Hier soll ab dem kommenden Jahr ein zweigeschossiges, barrierefreies Haus am Hang hinter dem bestehenden Werkstattgebäude entstehen.

Wegen der Nähe zur Werkstatt, aber auch zum dortigen Wohnhaus werden zwei unterschiedliche Zielgruppen berücksichtigt: Für behinderte Menschen, die nicht oder noch nicht in der Werkstatt arbeiten können, sind 20 Plätze in der Tagesförderstätte im Untergeschoss vorgesehen. Für behinderte Menschen aus dem Wohnhaus, die meisten davon im Rentenalter, wird es eine Gestaltung des Tages im Obergeschoss geben. Diese ermöglicht eine externe Tagesstruktur außerhalb des Wohnraumes. Da von den vorgesehenen 15 Plätzen nicht alle für die eigenen Bewohnerinnen und Bewohner benötigt würden, stelle die bhb auch Plätze für behinderte Menschen aus der Region zur Verfügung, die von anderen Trägern oder Angehörigen versorgt würden, sagt Geschäftsführer Christian Dreiss.

Das Obergeschoss des Neubaus in Fürth wird mit Paneelen aus nicht brennbaren Materialien verkleidet, das Gebäude so optisch an die Architektur der Umgebung angepasst. Dank der Hanglage gibt es Terrassen und treppenfreie Zugänge sowohl für das Unter- als auch das Obergeschoss. Ein Treppenhaus mit Fahrstuhl verbindet die Stockwerke. Ruhe- und Sitzecken sind auf beiden Etagen ebenso vorgesehen wie barrierefreie Toiletten und Bäder. Zwei Gruppenräume mit Schiebetüren im Erdgeschoss können zu einem großen Raum für Begegnungen oder kreative Tätigkeiten erweitert werden. Auch in Fürth wird es einen Innenhof geben, genauso wie einen Snoezelenraum.

Im Obergeschoss, für die Gestaltung des Tages, ist eine Küche mit Gemeinschaftsbereich das räumliche Zentrum. Hier wird gemeinsam gekocht und gegessen. „Wir möchten mit den behinderten Menschen lebenspraktische Fähigkeiten üben und erhalten“, so Christian Dreiss.

Von den insgesamt 355.000 Euro Fördermitteln vom LWV entfallen 280.000 Euro auf die Tagesförderstätte und 75.000 Euro auf die Räume zur Gestaltung des Tages. 475.000 Euro steuert das Land Hessen zu dem bhb-Neubau bei.


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