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Hermann-Schafft-Schule

Historisches Gebäude
erhält einen Anbau


Visualisierung des Neubau-Projektes

Der Neubau an Haus 8 der Hermann-Schafft-Schule in Homberg (Efze) von Osten aus gesehen (Visualierung: HHS Planer + Architekten AG)

09.12.2020

Kassel/Homberg (Efze):  Der Schlossberg in der Kreisstadt Homberg wird sich im kommenden Jahr verändern. Denn der Landeswohlfahrtsverband wird an das historische Gebäude (Haus 8) der Hermann-Schafft-Schule ein weiteres Haus anbauen lassen. Es soll unter anderem einen Schülertreff mit Cafeteria, ein Zentrum für selbstständiges Lernen und Klassenräume für Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe 1 (Klassen 5 bis 10) beherbergen. Der erste Spatenstich ist für Mitte Januar geplant. Die Pläne stammen von dem renommierten Kasseler Architekturbüro Hegger, Hegger, Schleiff.

"Die neuen barrierefreien Räume werden bestmögliche Lernbedingungen für die hörgeschädigten und sehbehinderten Schülerinnen und Schüler bieten", betont der LWV-Beigeordnete Dieter Schütz. "Unser Ziel als Schulträger ist es, den Kindern und Jugendlichen die Chance zu eröffnen, dass sie nicht nur möglichst gut ausgebildet durch das Leben gehen, sondern sich auch mit all ihren persönlichen Stärken und Fähigkeiten verwirklichen können."

Dazu soll unter anderem das neue Zentrum für selbstständiges digital gestütztes Lernen beitragen. Der Anbau wird mit WLAN ausgestattet sein. Erforderlich ist der voraussichtlich 4,6 Millionen teure Neubau aber auch, weil andere Häuser auf dem Schulgelände aufgegeben werden. Haus 4 kann wegen Bauschäden nicht mehr für den Schulbetrieb genutzt werden. Das Gelände unterhalb der Schule, auf dem sich Haus 7 befindet, könnte mittelfristig von der Stadt Homberg übernommen werden.

Für den Schulstandort ist die Investition des LWV von enormer Bedeutung. "Die Hermann-Schafft-Schule ist schon heute ein Leuchtturm, der weit über die Region hinaus strahlt und mit dem Anbau an das historische Schulhaus noch einmal deutlich aufgewertet wird", sagt Bürgermeister Dr. Nico Ritz. Er betont auch die städtebaulichen Chancen, die sich künftig im Bereich des heutigen Hauses 7 ergeben.

Die Bauarbeiten werden voraussichtlich bis zum Herbst 2022 dauern. Im Anschluss daran wird der Altbau der Schule für rund 3,2 Millionen Euro umgebaut. Das 1911 errichtete Schulhaus soll dann barrierefrei werden, es wird künftig auch durch den Aufzug im Neubau erschlossen. Der Brandschutz wird optimiert. Der vorgeschriebene zweite Rettungsweg wird (durch das neue Treppenhaus im Anbau) auf den neuesten Stand gebracht. Ende 2023 sollen alle Arbeiten abgeschlossen sein. In das Gesamtprojekt fließen 514.000 Euro aus dem Kommunalinvestitionsprogramm "KIP macht Schule".

"Ich bin dem LWV dankbar für die geplanten Investitionen, mit denen die Hermann-Schafft-Schule für die Zukunft fit gemacht wird", sagt Schulleiter Dietmar Schleicher. "Mit dem Neu- und Umbau des Schulgebäudes werden unsere hör- und sehbehinderten Jugendlichen, die bisher in getrennten Gebäuden unterrichtet wurden, zusammen in einem gemeinsamen Haus lernen. So können Freundschaften entstehen, gemeinsame Projekte durchgeführt und die Schülervertretungs-Arbeit intensiviert werden." 

Der Entwurf von HHS Architekten vervollständigt das Bestandsgebäude, indem er den fehlenden rechten Flügel ersetzt. Der viergeschossige Neubau wird farblich an die Klinkerfassade des Altbaus angepasst. Beide Gebäudeteile rahmen den Schulhof ein, denn ein Teil des modernen Anbaus springt vor. Akustisch und optisch trägt das Gebäude im Innern den besonderen Anforderungen Rechnung, die hörgeschädigten und sehbehinderten Schülern optimale Lernbedingungen und Orientierung im Gebäude ermöglichen.

Die Hermann-Schafft-Schule (HSS) ist eine Schule mit den Förderschwerpunkten Hören und Kommunikation sowie Sehen. Sie ist eine von 15 Förderschulen des LWV und Ganztagsschule. 1838 war sie als Taubstummenanstalt gegründet worden, 1953 kam sie in Trägerschaft des LWV.

Heute besuchen 195 Kinder und Jugendliche die HHS (139 sind hörgeschädigt, 56 sehbehindert). Der Förderschwerpunkt Sehen kam erst 2006 hinzu. Zur Schule gehören auch ein überregionales Beratungs- und Förderzentrum, das Jungen und Mädchen sowie ihre Lehrkräfte an Regelschulen begleitet, und Frühberatungsstellen in Homberg (Efze) und Kassel. Das Einzugsgebiet der Schule sind Nord- und Osthessen sowie der nördliche Kreis Marburg-Biedenkopf.


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