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Wenn Familie und Beruf zusammenpassen: Telearbeit

"Die deutsche Wirtschaft wird immer familienfreundlicher" – titelte die Frankfurter Allgemeine Zeitung vor kurzem. Das tut auch Not: Geburtenraten auf historischem Tiefstand deuten darauf hin, dass es mit der Vereinbarkeit von Familie und Beruf noch immer nicht zum Besten steht. Gefragt sind Unternehmen, die ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern innovative und flexible Arbeitsformen anbieten. Einen solchen Schritt macht nun der LWV: Vor kurzem gab der Verwaltungsausschuss grünes Licht für mehr Telearbeitsplätze, bis zu 70 Mitarbeiter/innen aus seinen Verwaltungsdienststellen in Kassel, Darmstadt und Wiesbaden können künftig ihre Arbeit überwiegend in der eigenen Wohnung tun – natürlich mit enger kommunikationstechnischer Anbindung an die Arbeitsstätte.

Der Startschuss für die Telearbeit fiel bereits 2003. Damals wurden – zunächst für ein einjähriges Pilotprojekt - 20 Telearbeitsplätze eingerichtet. Die Pilotphase des Projektes wurde von den "Telearbeitern" positiv beurteilt: Mehr Flexibilität in der Arbeitsgestaltung, mehr Eigenverantwortung, produktivitätsfördernde Umfeldbedingungen und nicht zuletzt Zeit- und Kostenersparnis, weil das Pendeln zwischen Wohnstätte und Arbeitsplatz entfällt, waren häufig genannte Vorteile.
Aber auch der Arbeitgeber gewinnt bei der Telearbeit: Die Arbeitsplatzkosten sinken, da Büroräume und Energiekosten eingespart werden können. Die Personalfluktuation sinkt, weil der LWV als familienfreundlicher Arbeitgeber attraktiver wird. Daten für eine abschließende betriebswirtschaftliche Bewertung der Telearbeit versprechen sich die Verantwortlichen nach Abschluss der fünfjährigen Laufzeit, zu der zwischen Verwaltungsausschuss und Gesamtpersonalrat eine Dienstvereinbarung abgeschlossen wurde. Zahlreiche Bewerbungen für die Telearbeitsplätze liegen bereits vor, interessierte Mitarbeiter/innen können sich dennoch jederzeit bewerben. Bei einer Bewerbung wird insbesondere geprüft, ob die Tätigkeit für Telearbeit geeignet ist. Bewerber/innen müssen ihren Tagesablauf am häuslichen Arbeitsplatz problemlos organisieren können, verantwortungsvoll mit der neuen Arbeitssituation umgehen und ein gutes EDV-"Know-how" besitzen. (jda)/Kristin Bücking

Ansprechpartnerinnen für Interessenten sind
Katrin Boländer, Tel.: 05 61 / 10 04 – 24 51, und
Bettina Geis, Tel.: 05 61 / 10 04 – 27 73


 

Ursula Best, Sachbearbeiterin im Zielgruppenmanagement für Menschen mit einer geistigen Behinderung, Kassel:

"Das Interesse an modernen Kommunikationsmedien und berufliche Veränderungen sowie persönliche Gründe waren Anlass zur Teilnahme an dem Projekt. Mein Vorgesetzter und ich sind an unterschiedlichen Standorten (Wiesbaden/Kassel) beschäftigt. Daher sind der Telearbeitsplatz und die damit verbundene Flexibilität optimale Voraussetzungen für die Zusammenarbeit und den Informationsaustausch in meinem Aufgabengebiet."



Katja Watzal-Frydasch, Sachbearbeiterin im Zielgruppenmanagement für Menschen mit seelischer Behinderung und mit Abhängigkeitserkrankungen, Wiesbaden:

"Mit Telearbeit kann ich Kinder und Beruf besser vereinbaren und durch eingesparte Fahrzeit sogar meine Arbeitszeit aufstocken. Auch der Informationsaustausch mit der Dienststelle klappt gut, weil fast alles über das E-Mail-System läuft. Etwas unzufrieden bin ich mit der derzeit geltenden Maßgabe, dass die Akten in der Dienststelle zu lagern sind und mit dem damit verbundenen umfangreichen Aktentransport."



Bernd Jakob, Sachbearbeiter im Zielgruppenmanagement Kriegsopferfürsorge, Darmstadt:

"Zur Teilnahme an dem Projekt motivierte mich, dass mehr Vertrauen in meine Arbeit gesetzt wird und ich Fahrzeit einsparen kann. Zwei Tage wöchentlich bin ich in der Behörde, so gibt es keine Probleme mit dem Informationsaustausch. An den anderen Tagen läuft mein Morgen so ab, als würde ich ganz normal zur Arbeit fahren. Vormittags bin ich dann am ungestörtesten und erledige den größten Teil meiner Arbeit. Nachmittags bearbeite ich leichtere Dinge."