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Hadamarer Busgarage: Einzigartiges Zeugnis der NS-"Euthanasie"-Verbrechen

In einer Gedenkveranstaltung ist im September der Wiederaufbau der ehemaligen "T4"-Busgarage in der Gedenkstätte Hadamar gewürdigt worden. Der LWV als Träger des Erinnerungsortes konnte das einzige noch erhaltene Gebäude dieser Art vor dem endgültigen Verfall retten und so ein "einzigartiges Zeugnis der Transporte der NS-'Euthanasie'-Morde" bewahren, sagte LWV-Beigeordneter Dr. Peter Barkey bei der von mehr als 100 Gästen besuchten Veranstaltung. Ausdrücklich dankte Dr. Barkey den Vertretern der Institutionen, die die Wiedererrichtung der Busgarage mit insgesamt mehr als 100.000 Euro gefördert hatten. Nur mit ihrer Hilfe habe das Gebäude, das nach Kriegsende auf den Gutshof der ehemaligen Anstalt versetzt und jahrzehntelang als Scheune genutzt worden sei, abgetragen, restauriert und nahe am ursprünglichen Standort wieder aufgebaut werden können. Der authentische Gedenkort Hadamar erfahre durch die Busgarage eine wesentliche Aufwertung, hob Dr. Georg Lilienthal, Leiter der Gedenkstätte, hervor. Das historische Gedenkstättenensemble bestehe nun aus drei Elementen: der Busgarage, den Kellerräumen mit den Relikten der Tötungsanlage und dem Friedhof. Solche "materiellen Zeugnisse" brächten für die pädagogische Arbeit eine neue Qualität, da sie helfen würden, die mit dem Tod der Zeitzeugen und dem zeitlichen Abstand wachsende Distanz zur Vergangenheit zu überbrücken.

Am Gebäude informieren 6 Informationstafeln über die NS-"Euthanasie"-Verbrechen und die Bedeutung der Busgarage. Jeweils eine Tafel ist in englischer, russischer und in leichter Sprache für Menschen mit Lernschwierigkeiten verfasst. Damit werden auch Gäste informiert, die die Gedenkstätte außerhalb der Öffnungszeiten besuchen. (jda)