Sieglinde Muir hält die unteren beiden Zipfel des Spannbettlakens, Melanie Haus-Greiner zieht oben, während sie sich zum Kopfende des Bettes beugt. Matratze anheben, das Laken über die Matratzenkante streifen, glattziehen. Dann die gleichen Handgriffe am unteren Ende der Matratze. Das Bücken ist dabei für Siegliede Muir wegen eines versteiften Rückenwirbels tabu. Das nimmt ihr Melanie Haus-Greiner als ihre Assistenzkraft ab.
Eingespieltes Team
Alle zwei Wochen wechseln die beiden Hausgehilfinnen die Bettwäsche in "ihrer" Internats-Wohngruppe an der Johann-Peter-Schäfer-Schule in Friedberg – eine anstrengende Hausarbeit, die ins Kreuz geht. Alleine könnte Sieglinde Muir diesen Job bei ihrem vorgeschädigten Rücken nicht mehr machen. Aber im Team funktioniert es. Die beiden arbeiten Hand in Hand, ergänzen sich in ihren Aufgaben und sagen über sich selbst: "Wir sind ein eingespieltes Team."
Arbeitsplatz rückenfreundlich umgestaltet
Ute Groß nickt zustimmend. Als gewählte Vertrauensperson der schwerbehinderten Beschäftigten an den beiden Friedberger Förderschulen des LWV war sie von Anfang an in das betriebliche Eingliederungsmanagement (BEM) von Sieglinde Muir einbezogen. An den Lösungen, die schließlich gefunden wurden, hatte die Schwerbehindertenvertreterin wesentlichen Anteil.
In Zusammenarbeit mit dem LWV Hessen Integrationsamt wurde Sieglinde Muirs Arbeitsumfeld möglichst rückenfreundlich umgestaltet: Die Waschmaschine kam auf ein Podest und ein rollender Wäschewagen machte das Schleppen schwerer Körbe überflüssig.