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"Akquisepipeline gut gefüllt": Integrationsunternehmen entwickelt sich zum marktnahen Scan-Dienstleister

Die Arbeitslosigkeit kletterte im vergangenen Winter auf Rekordhöhe, besonders stark betroffen sind Menschen mit Behinderungen. Um mehr Beschäftigung für behinderte Menschen zu schaffen, setzt das Integrationsamt des LWV verstärkt auf das Instrument der Integrationsprojekte.

„1.022 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren Ende 2004 in hessischen Integrationsunternehmen beschäftigt“, bilanzierte LWV-Landesdirektor Lutz Bauer im März bei einem Ortstermin im Kasseler Integrationsunternehmen Pro Dokument gemeinnützige GmbH. Dabei sei die Zahl schwerbehinderter Mitarbeiter in den Integrationsprojekten auf 609 Beschäftigte gestiegen. Angesichts der schwierigen Wirtschaftslage stelle die Gründung und der erfolgreiche Betrieb eines Integrationsunternehmen hohe Anforderungen an alle Beteiligten. Pro Dokument habe sich dabei als besonders erfolgreiches Projekt entwickelt und 17 neue Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen schaffen können: „Das Unternehmen stellt sich dem scharfen Wettbewerb und ist durch den Einsatz betriebswirtschaftlicher Instrumente in der Lage, unternehmerische Entscheidungen schnell und flexibel zu treffen“, lobte der LWV-Chef beim Ortstermin.

Das konnten Ilona Caroli als Vorsitzende des Gesellschafters, der Sozialgruppe Kassel e. V., wie auch Geschäftsführer Gerald Reißmann und Betriebsleiter Roland Müller bestätigen: Seit 2003 arbeite das Unternehmen aktiv im Benchmarking- und Monitoring-Projekt des LWV-Integrationsamtes mit, zu dem auch regelmäßige, speziell auf Integrationsunternehmen abgestimmte betriebswirtschaftliche Seminare und Controlling-Workshops gehören. „Ich schätze die an der Praxis orientierten Weiterbildungen sehr. Die Zahlen unseres Unternehmens verantwortungsbewusst zu analysieren und rechtzeitig zu handeln, ist in rezessiver Zeit ein absolutes Muss“, stellte Betriebsleiter Müller fest. Der LWV gehe daher den richtigen Weg, Integrationsprojekte nicht lediglich zu fördern, sondern auch im Betrieb zu begleiten. „Die Gründung eines Integrationsunternehmens als gemeinnützige GmbH trägt besondere Chancen, aber natürlich auch Risiken in sich“, erläuterte Ilona Caroli. „Die fachlichen und konzeptionellen Hilfestellungen des LWV, die neben unserem professionellen Know-how den Erfolg der Pro Dokument möglich gemacht haben, nehmen wir daher gerne an.“ (jda)

Pro Dokument gemeinnützige GmbH

Durch digitale Archivierung Zeit und Raumkosten sparen – aus dieser Idee wurde ein erfolgreiches Unternehmenskonzept: Als professioneller Scan-Dienstleister betreibt die Pro Dokument inzwischen das größte Dokumenten-Center im Raum Kassel und übernimmt für privatwirtschaftliche wie öffentliche Einrichtungen das komplette Dokumenten-Management (DMS) von der digitalen Erfassung, Archivierung, Datenpflege und Lagerung bis zur Vernichtung. Bis zu 120.000 A4-Dokumente und 4.000 A0-Zeichnungen werden dort pro Tag verarbeitet. Das Dienstleistungsportfolio ist modular aufgebaut und reicht bis zur Unterstützung komplexer Archivierungsanwendungen (Workflow) sowie die Anbindung an vorhandene Datenbanksysteme. Neben dem Dokumenten-Management ist die Pro Dokument in den Geschäftfeldern Industriedienstleistungen und Behindertenbeförderung tätig. Insgesamt beschäftigt das vom LWV-Integrationsamt investiv geförderte gemeinnützige Unternehmen 21 Mitarbeiter, davon 17 Menschen mit einer Schwerbehinderung. Seit dem ersten Geschäftsjahr 2002 schreibt das Integrationsunternehmen schwarze Zahlen. (jda)