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Wechsel an der Spitze des LWV Hessen:

Verbandsversammlung wählt Uwe Brückmann zum Landesdirektor, Evelin Schönhut-Keil wird neue Erste Beigeordnete

 

 

An der Spitze des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen stehen ab dem 1. September Uwe Brückmann (CDU) als Landesdirektor und Evelin Schönhut-Keil (Bündnis 90/Die Grünen) als Erste Beigeordnete.

Uwe Brückmann übernimmt die Funktion des bisherigen Landesdirektors Lutz Bauer (SPD), der zum 31. August mit Erreichen des 65. Lebensjahres in den Ruhestand wechselte. In der Plenartagung der Verbandsversammlung am 6. Juli setzte sich der bisherige Erste Beigeordnete mit 40 Stimmen gegen seinen sozialdemokratischen Gegenkandidaten Stephan Aurand durch, auf den 34 Stimmen entfielen. Durch die Wahl Brückmanns wurde die Position des Ersten/der Ersten Beigeordneten vakant. Bei der Wahl des zweiten hauptamtlichen Mitglieds des Verwaltungsausschusses votierte ebenfalls eine Mehrheit von 40 Abgeordneten für die bisherige Vizepräsidentin des Hessischen Landtages, Evelin Schönhut-Keil. Auch hier hatte der erneut von der SPD ins Rennen geschickte Gegenkandidat Stephan Aurand mit 34 Stimmen das Nachsehen.

Neue Kooperation setzt sich durch

Bei den Wahlen konnten sich Brückmann und Schönhut-Keil auf die Stimmen der Fraktionen von CDU, Bündnis 90/Die Grünen und FDP stützen, die wenige Tage zuvor eine Kooperationsvereinbarung zur Zusammenarbeit im Hessischen Sozialparlament geschlossen hatten. Das neue Bündnis löst eine langjährige Kooperation zwischen den beiden stärksten Fraktionen von SPD und CDU ab. Zur Wahl des Landesdirektors trug Fritz Kramer, Vorsitzender der CDU-Fraktion, das Votum des Wahlvorbereitungsausschusses vor: Mehrheitlich empfehle der Ausschuss die Wahl Uwe Brückmanns zum Landesdirektor. Der jetzige Erste Beigeordnete habe in seiner bisherigen Amtszeit sehr schnell die Reputation eines sozialpolitischen Experten erworben und sich dabei als zielstrebig in der Verfolgung der Interessen des LWV erwiesen, fügte Kramer hinzu. Er traue Brückmann zu, alle Kräfte erfolgreich einzusetzen, um das schwere Amt zu meistern. Die SPD als stärkste Fraktion im Hessischen Sozialparlament wolle Flagge zeigen und habe daher mit Stephan Aurand einen eigenen Kandidaten nominiert, sagte der Fraktionsvorsitzende der SPD, Wolfgang Hessenauer. Mit Aurand präsentiere man eine "echte Alternative", da der Diezhölztaler Bürgermeister mehrere Vorzüge auf sich vereine: Er verfüge als diplomierter Sozialarbeiter über berufliche Erfahrungen in der Behindertenarbeit und besäße als Beigeordneter des LWV auch die notwendigen politischen und Verwaltungserfahrungen. Zur Wahl der/des Ersten Beigeordneten trug Holger Heupel, Fraktionsvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen, den Wahlvorschlag des Wahlvorbereitungsausschusses für diese Position vor: Mit ihm sei eine Mehrheit im Ausschuss der Meinung gewesen, mit Evelin Schönhut-Keil sei eine kompetente und engagierte Kandidatin gefunden worden, die über vielfältige Erfahrungen sowohl im politischen als auch im sozialen Bereich verfüge. Schönhut-Keil fühle sich dem Ziel verpflichtet, die Lebensverhältnisse für sozial schwache und kranke Menschen wie auch für Menschen mit Behinderungen für ganz Hessen zu verbessern. Für die Funktion des Ersten Beigeordneten würden die Vorzüge des erneut nominierten Kandidaten Stephan Aurand gelten, versicherte SPD-Fraktionschef Wolfgang Hessenauer.

Dankesworte

Im Anschluss an die zwei Wahlgänge erhielten die beiden Politiker ihre Ernennungsurkunden und wurden vom Präsidenten der Verbandsversammlung, Kurt-Wilhelm Sauerwein, vereidigt. Nach ihrer Vereidigung wandten sich Brückmann und Schönhut-Keil mit kurzen Dankesworten an das Plenum. Für "ein tolles Ergebnis" dankte Brückmann den Abgeordneten. Seine Arbeit, die er nun als Landesdirektor fortsetzen könne, sei bisher interessant und erfolgreich gewesen. "Die Menschen mit Behinderungen müssen im Mittelpunkt unseres Handelns stehen, dafür will ich auch künftig eintreten", sagte Brückmann. An Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewandt, schloss der künftige LWV-Chef: "Ich zähle auf Sie." Ein offenes und transparentes Amtsverständnis signalisierte Schönhut-Keil nach ihrer Vereidigung. Sie hoffe auf ein faires und konstruktives Miteinander angesichts einer großen Aufgabe, die vor den Beteiligten in einer nicht gerade einfachen Zeit läge. (jda)

Zur Person: Uwe Brückmann

2003 wählten die Abgeordneten der Verbandsversammlung Uwe Brückmann zum hauptamtlichen Ersten Beigeordneten des LWV und damit nach Lutz Bauer zum zweiten Mann an der Spitze des Kommunalverbandes. Nicht erst seit dieser Wahl gilt der künftige LWV-Chef als intimer Kenner des Verbandes: Nach Ausbildungsabschlüssen als Industriekaufmann und Diplom-Verwaltungswirt war der 45-Jährige lange Zeit LWV-Mitarbeiter, zuletzt Persönlicher Referent des Ersten Beigeordneten, bevor er in den Hessischen Landtag einrückte und in Wiesbaden bis zur Übernahme des Wahlamtes beim LWV als stellvertretender Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion tätig war. Von 2001 bis 2003 war Brückmann Abgeordneter der LWV-Verbandsversammlung, auch dort stellvertretender Vorsitzender der CDU-Fraktion. Als Erster Beigeordneter und Kämmerer des Verbandes trägt Brückmann seit zwei Jahren Verantwortung für die LWV-Finanzen wie auch für die Zielgruppenmanagements des überörtlichen Sozialhilfeträgers, die Sozialpädagogischen Zentren und für das Baumanagement. Der Christdemokrat ist bereits seit 1981 politisch aktiv und engagiert sich in zahlreichen politischen Ehrenämtern, darunter lange Jahre als Mitglied der Stadtverordnetenversammlung seiner Heimatstadt Hessisch Lichtenau und als Mitglied des Kreistages für den Werra-Meißner-Kreis. Die Kreistagsfraktion führt er seit 1989. 1994 wählten ihn die Mitglieder zum Kreisvorsitzenden der Union im Werra-Meißner-Kreis, seit 1997 ist er stellvertretender CDU-Bezirksvorsitzender. Beruflich hat sich der Verwaltungsfachmann und verheiratete Vater zweier Söhne durch Abschluss eines verwaltungswissenschaftlichen Aufbaustudienganges an der Universität Kassel qualifiziert und erwarb 2003 den Titel eines "Master of Public Administration (MPA)".

Zur Person: Evelin Schönhut-Keil

Langjährige Parlamentarierin und erfahrene Sozialpolitikerin: Seit ihrem Einzug in den Hessischen Landtag 1991 ist Evelin Schönhut-Keil sozialpolitische Sprecherin ihrer Fraktion. Zweimal war die im nordhessischen Homberg/Efze geborene frühere Verwaltungsbeamtin und kaufmännische Angestellte stellvertretende Fraktionsvorsitzende. Auch das Amt der Landtagsvizepräsidentin, welches sie 2003 erneut übernahm, hatte sie bereits einmal zuvor, von 1991 bis 1995, inne. 1997/1998 wirkte die Abgeordnete als stellvertretende Vorsitzende der Landtags-Enquete-Kommission "Familienfreundliches Hessen". Seit 1980 Mitglied bei den Grünen, übernahm die Sozialpolitikerin aus dem Main-Taunus-Kreis in ihrer Partei zahlreiche Funktionen, wurde Mitglied im Bundeshauptausschuss, im Landesvorstand und Schatzmeisterin des Landesverbandes. Seit Mai 2001 ist sie Landesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen in Hessen. Beruflich hat die 45-jährige Erfahrungen sowohl in der Sozialverwaltung, dort in der Drogen- und Behindertenhilfe, wie auch als stellvertretende Verwaltungsleiterin einer Ausbildungswerkstatt und Verwaltungschefin eines Forschungsinstitutes für AIDS- und Krebsforschung sammeln können. Evelin Schönhut-Keil ist seit 1981 verheiratet.