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Gesund am Arbeitsplatz: Der Landeswohlfahrtsverband fördert das "Betriebliche Eingliederungsmanagement"

Zehn hessische Unternehmen, die für die betriebliche Gesundheitsförderung ihrer Beschäftigten besonders viel tun, sind im Juni durch das Integrationsamt des LWV ausgezeichnet worden. Sie erhielten eine Prämie für ein beispielhaftes „Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM)“, welches kranken und behinderten Mitarbeitern eine berufliche (Wieder-)Eingliederung ermöglichen soll, zugleich aber auch Wert auf präventive Maßnahmen legt. „Wir freuen uns, dass es schon jetzt in Hessen eine Reihe von Unternehmen gibt, die ein Betriebliches Eingliederungsmanagement als strategische Herausforderung angenommen haben und durch beispielgebende Maßnahmen für eine nachhaltige Integration ihrer behinderten und kranken Mitarbeiter sorgen“, sagte LWV-Beigeordneter Dr. Peter Barkey, der gemeinsam mit Dr. Werner Scherer, Geschäftsführer der Vereinigung der Hessischen Unternehmerverbände e. V., die Unternehmen auszeichnete.

Das Betriebliche Eingliederungsmanagement, 2004 ins SGB IX aufgenommen, setzt vor allem auf die Trumpfkarte Prävention: Der Begriff „Management“ soll nicht nur modern wirken, er fordert alle Unternehmen auf, auch für ihre schwerbehinderten Mitarbeiter eine systematische Personalentwicklung zu betreiben – im eigenen Interesse, denn der demografische Wandel der kommenden Jahrzehnte macht vor den Werkstoren nicht Halt. Die Zahl behinderter und chronisch kranker Mitarbeiter wird in hessischen Unternehmen ebenso wachsen wie die Zahl der krankheitsbedingten Ausfalltage anzusteigen droht - wenn es den Unternehmen nicht gelingt, gegenzusteuern. Die für das Integrationsamt zuständige Erste Beigeordnete des LWV, Evelin Schönhut-Keil, ist sich sicher: „Eine frühzeitige Hilfestellung für behinderte Menschen ist wichtig, um deren Kreativität und Produktivität zu erhalten. Auch kann durch eine betriebliche Förderung Einiges dafür getan werden, dass die Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhalten bleibt und es erst gar nicht zu chronischen Erkrankungen oder gar Behinderungen kommt.“ Durch das BEM, so die LWV-Beigeordnete, soll vor allem die konkrete betriebliche Umsetzung der Gesundheitsförderung und der Eingliederung fixiert werden. Nur dann wird es auch möglich, den Erfolg zu messen und - falls erforderlich – Korrekturen vorzunehmen. „Eine längere Lebensarbeitszeit wird künftig volkswirtschaftlich nicht zu umgehen sein. Das funktioniert aber nur, wenn die Beschäftigten auch gesundheitlich dazu in der Lage sind“, sagt Schönhut-Keil. Von den prämierten Unternehmen gehe daher auch eine Vorbildwirkung aus: „Es geht nicht darum, einen zusätzlichen Aufwand schmackhaft zu machen. Wir wollen zeigen, dass die Unternehmen zum Beispiel durch geringere Krankenfehlzeiten profitieren.“ Ähnlich sieht das auch die Arbeitgeberseite: Während der Prämierungsveranstaltung in Frankfurt begrüßte Scherer das wachsende Engagement in den Betrieben: „Betriebliche Prävention und Eingliederungsmanagement werden von den hessischen Unternehmen als Ausdruck einer modernen Unternehmensphilosophie verstanden, deren wirtschaftlicher Erfolg im Wesentlichen auf der Motivation der Arbeitskraft von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern basiert“, betonte der Geschäftsführer vor rund 200 Unternehmensvertretern.
(jda)

 


 

Weitere Informationen zum BEM:

LWV-Integrationsamt,
Tel.: 0561/1004-0,
E-Mail: kontakt-integrationsamt@lwv-hessen.de,
Internet: www.integrationsamt-hessen.de 

 


 

Diese 10 hessischen Unternehmen wurden prämiert:

Nordhessen:

  • Daimler Chrysler AG, Werk Kassel

  • K+S Kali GmbH Werk Werra, Philippsthal

  • Orthopädische Klinik Kassel gGmbH

  • DB Fahrzeuginstandhaltung GmbH, Werk Fulda

Mittelhessen:

  • Buderus Edelstahl GmbH, Wetzlar

Südhessen:

  • Adam Opel GmbH, Rüsselsheim

  • FRAPORT AG, Frankfurt

  • Klinikum der Johann-Wolfgang- Goethe-Universität, Frankfurt

  • Pirelli Deutschland GmbH, Breuberg

  • Stadtverwaltung Offenbach