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"Mit dem IFD ein Rettungsanker im Gepäck"

– Integrationsfachdienste unterstützen behinderte Menschen im Beruf – Das Beispiel Wiesbaden


Suche nach beruflichen Alternativen

Andrea P., die zurzeit ein Praktikum in einer Behörde macht, hat eine Ausbildung zur Mediengestalterin absolviert. "Die meisten verwechseln das mit Design, aber ich bekomme normalerweise das fertige Design geliefert und bearbeite es so weiter, dass es gedruckt werden kann", erklärt sie. Die Mediengestalterin kennt sich mit den gängigen Computerprogrammen aus. Und sie weiß natürlich, wie man Darstellungen lebendiger gestalten kann durch grafische Elemente, auch wenn das nicht zum Berufsbild gehört.

Die wichtigsten Arbeitgeber für Mediengestalter sind Druckereien. Die Schwierigkeit: Schichtarbeit, in Druckereien üblich, verträgt sich nicht mit Andrea P.’s Grunderkrankung. Die Arbeitsstelle, die sie 2005 angetreten hat, erschien ihr hingegen geeignet. "Aber ich durfte nur Hilfsarbeiten erledigen und mir wurde von vornherein deutlich gemacht, dass meine Leistung in den Augen der Chefin nur ungenügend war", erzählt Andrea P. Damit wandte sie sich im Mai 2005 an den IFD, Conny Schaefer übernahm ihre Betreuung. "Wir haben zunächst ausgelotet, ob sich die Situation am bisherigen Arbeitsplatz so umgestalten lässt, dass Frau P. dort weiter arbeiten kann", schildert Schaefer. Dies war jedoch nicht möglich, da die Arbeitgeberin das Gespräch mit dem IFD und eine Veränderung der Arbeitsbedingungen ablehnte und schließlich eine Kündigung aussprach. So konzentrierte sich die Beratung des Integrationsfachdienstes auf die Entwicklung einer neuen beruflichen Perspektive. Die Suche nach Alternativen war schwierig, zweimal schien ein Praktikumsplatz greifbar nahe. "Beide Male ist die Sache geplatzt, bevor Andrea P. überhaupt zeigen konnte, was sie kann", bedauert Schaefer. Schon die Behandlung an der vorherigen Arbeitsstelle hatte heftig am Selbstbewusstsein Andrea P.’s genagt, jede weitere Absage setzte ihr weiter zu. Die psychische Erkrankung verschärfte die Situation, ließ P. manchmal glauben, alles sei aussichtslos, das Leben sinnlos. Die regelmäßigen Gespräche beim IFD gaben ihr Halt in dieser Zeit und geben ihr bis heute Kraft, auch jetzt beim Klären der Formalitäten für die neue Stelle. Hier konnte Andrea P. ihren künftigen Arbeitgeber in einem Praktikum von ihrer Arbeitsleistung überzeugen. Conny Schaefer ist für Andrea P. wie ein Rettungsanker im Gepäck: "Allein das Gefühl, dass dieser Anker da ist, gibt mir so viel Sicherheit, dass ich ihn oft gar nicht brauche."



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