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Gedenkstätte Hadamar

Förderpädagogin für mehr inklusive Angebote


Der Gebäudekomplex der Gedenkstätte Hadamar (Foto: Gedenkstätte)

Der Gebäudekomplex der Gedenkstätte Hadamar (Foto: Gedenkstätte)

27.09.2022

Hadamar (lwv): Die Gedenkstätte Hadamar erhält Unterstützung: Lisa Schreinert, Förderpädagogin aus Haiger, ist seit diesem Schuljahr mit sechs Wochenstunden abgeordnet. Sie kommt von der Schule am Budenberg, einer Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen, und wird das pädagogische Team der Gedenkstätte beim Ausbau von Angeboten für inklusive Gruppen unterstützen.

Lisa Schreinert ist die dritte Lehrerin, die stundenweise an die Gedenkstätte abgeordnet ist. Vorausgegangen war ein Antrag der Landtagsfraktionen CDU, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, der SPD sowie der Freien Demokraten, die Bedeutung der Gedenkstätte Hadamar durch eine Erhöhung der Abordnungsstellen von Lehrkräften zu unterstreichen. Dieser Antrag war 2021 einstimmig angenommen worden, im aktuellen Haushaltsjahr bewilligte das Kultusministerium die zusätzliche Abordnungsstelle zum neuen Schuljahr.

"Für die Gedenkstätte Hadamar ist es wichtig, dass möglichst niemand von der Teilhabe an historisch-politischer Bildung ausgeschlossen wird.", betont Judith Sucher, die Pädagogische Leiterin. "Durch diese zusätzliche personelle Unterstützung möchten wir in den kommenden Jahren weitere Barrieren abbauen und freuen uns schon auf viele spannende Projekte."

Die Gedenkstätte Hadamar ist die besucherstärkste hessische Gedenkstätte, die an die Opfer der nationalsozialistischen Verbrechen erinnert. Zwischen 1941 und1945 wurden fast 15.000 Menschen in der damaligen Landesheilanstalt Hadamar im Zuge der NS-"Euthanasie" ermordet. 2019, im letzten Jahr vor der Pandemie, besuchten über 22.000 Menschen die Gedenkstätte, die Tendenz ist steigend. Rund zwei Drittel der Besucherinnen und Besucher sind Schülerinnen und Schüler, die die Gedenkstätte im Rahmen von geführten Rundgängen und Workshops besuchten. Unter ihnen sind vermehrt Gruppen aus Förderschulen.

Ziel der Gedenkstätte für die kommenden Jahre ist es, Angebote für inklusive Gruppen der Jugend- und Erwachsenenbildung auszubauen. Insbesondere die Arbeit mit Menschen mit Lernschwierigkeiten und kognitiven Einschränkungen soll intensiviert werden. Eine wichtige Grundlage hierfür wurde bereits in den 2000er Jahren durch die innovative pädagogische Arbeit der ehemaligen Mitarbeiterin Dr. Uta George gelegt. Nun wird das pädagogische Team ihr Spektrum erneut erweitern. Geplant sind die Konzeption inklusiver Rundgänge und Workshops, die Entwicklung neuer Materialien in Leichter Sprache sowie weitere Angebote für Menschen mit Behinderung.


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