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Pressemitteilung

Podiumsdiskussion "Gedenken heute"


21.03.2014

Kassel (lwv): Brauchen wir Denkmäler? Was leisten sie? Wen erreichen wir damit? Diesen Fragen widmet sich heute ab 19 Uhr eine Podiumsdiskussion im Ständehaus in Kassel. Der LWV Hessen, der seit November mit den Grauen Bussen am Friedrichsplatz an die Ermordung kranker und behinderter Menschen während der NS-Zeit erinnert, lädt zum Gespräch mit Experten aus verschiedenen Bereichen ein. Zu den Teilnehmern zählen Dr. Horst Hoheisel, der gemeinsam mit Andreas Knitz das Denkmal der Grauen Busse geschaffen hat, Dr. Martina Lüdicke, Leiterin der Sammlung Volkskunde im Hessischen Landesmuseum Kassel, Dr. Gerd Nauhaus, Angehöriger der in Hadamar ermordeten Luise Nauhaus, Prof. Dr. Christina Vanja, Leiterin des Fachbereichs Archiv, Gedenkstätten, Historische Sammlungen beim LWV Hessen. Durch die Veranstaltung führt Dr. Andreas Jürgens, Erster Beigeordneter des LWV Hessen.


Bereits um 18 Uhr treffen sich Interessierte am Denkmal der Grauen Busse, Friedrichsplatz, Höhe Elisabethkirche zu einer Gedenkminute. Anschließend gehen sie zum Stolperstein für Luise Nauhaus, Ständeplatz 19 und von dort aus weiter zum Ständesaal, Ständeplatz 6 – 10.
Die Teilnahme ist frei.

Mit grauer Tarnfarbe gestrichene Busse brachten psychisch kranke oder geistig behinderte Kinder und Erwachsene zwischen 1940 und 1945 zu sechs verschiedenen Tötungsanstalten in Deutschland, in denen sie durch Gas, Medikamente oder Hunger starben. Eine dieser Tötungsanstalten war in der ehemaligen Heilanstalt Hadamar, die nach dem Krieg in die Trägerschaft des LWV Hessen gekommen ist. Deshalb holte der LWV das Denkmal Graue Busse im November nach Kassel gekommen. Die Arbeit wird noch bis zum Frühsommer zu sehen sein. Der Bus besteht aus zwei monumentalen Betonteilen. Er ist 8,70 Meter lang und wiegt 72,2 Tonnen. „Wohin bringt ihr uns?“, ist auf der Innenseite einer der Hälften zu lesen. Die Stadt, die Sparkassenkulturstiftung und der Förderverein der Gedenkstätte Hadamar unterstützen das Projekt.


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