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Pressemitteilung

100.000 Euro für Fuldaer Projekt Startbahn


07.05.2015

Kassel/Fulda (lwv): Das Ministerium für Soziales und Integration und der Landeswohlfahrtsverband (LWV) Hessen haben ein neues Hessisches Perspektivprogramm zur Verbesserung der Arbeitsmarktchancen schwerbehinderter Menschen (HePAS) aufgelegt. Im Rahmen dieser Förderung werden hessenweit bis zu sieben verschiedene Leuchtturmprojekte mit je 100.000 Euro ausgezeichnet. Als erstes Projekt erhielt die Startbahn aus dem Netzwerk Antoniusheim/Perspektiva den Bewilligungsbescheid für ihr Vorhaben, Qualifizierungsbausteine für Ausbildungsberufe zu entwickeln.

Dr. Andreas Jürgens, Erster Beigeordneter des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen, begrüßte das Fuldaer Projekt. „Die berufliche Qualifikation junger behinderter Menschen liegt uns ganz besonders am Herzen. Es ist für ihren weiteren Lebensweg von zentraler Bedeutung, dass sie beruflich Fuß fassen. Denn dies hilft ihnen sehr, ihren Platz im Leben zu finden. Wir wollen sie dabei unterstützen und danken allen, die dieses wichtige Projekt möglich gemacht haben.“ 


„In unserem Netzwerk gab es schon lange die Vision, dass wir für Menschen mit einer geistigen Behinderung die Ausbildungssituation verbessern wollten. Nach vielen Ideen und Gesprächen haben wir ein Rezept gefunden: Qualifizierungsbausteine. Mit dem heutigen Bewilligungsbescheid haben wir nun die finanziellen Ressourcen, um das Konzept und die Vision in die Tat umzusetzen“, erklärte Lysann Elze, Schulleiterin der Arbeitsschule Startbahn.
Qualifizierungsbausteine sind eine Methode, um bestimmte Inhalte eines Ausbildungsberufes zu vermitteln. Die Inhalte eines Qualifizierungsbausteins werden abgeleitet aus staatlich anerkannten Helferberufen und sind von den hiesigen Kammern anerkannt.
Aus dem Helferberuf „Beikoch“ wurden beispielsweise vier Qualifizierungsbausteine entwickelt und anerkannt. Einer von ihnen ist der Baustein „Vorbereitung von Salaten“, der in der Antonius-Küche angewandt wird. Der Teilnehmer lernt unterschiedliche Salatsorten, ihre Verwendung und Verarbeitung kennen. Nach sechs Wochen weist er oder sie in einer Prüfung nach, was er oder sie gelernt hat und schließt dies mit einem Zertifikat ab.
Die Qualifizierungsbausteine finden in den unterschiedlichsten Arbeitsfeldern Anwendung: auf dem Antonius-Hof oder beispielsweise bei der Firma Ulrich Bau, die sich im Netzwerk Perspektiva engagiert. „Ich freue mich, dass die Vision unterstützt wird, weil der Arbeitsmarkt jeden qualifizierten Mitarbeiter braucht“, sagte Michael Wissler, Geschäftsführer der Firma Ulrich Bau.
„Wir haben uns für das Projekt des Netzwerkes Startbahn und Perspektiva entschieden, weil mit der Erprobung und dem Abschluss von Qualifizierungsmaßnahmen eine Durchlässigkeit zu den Ausbildungen nach den Vorgaben des Berufsbildungsgesetzes bzw. der Handwerksordnung für die beeinträchtigten jungen Menschen erreicht werden kann und somit insbesondere für Menschen mit kognitiven Behinderungen die Teilhabechancen erweitert werden können“, lobte der Hessische Minister für Soziales und Integration, Stefan Grüttner, in Wiesbaden das Projekt.
Grüttner betonte, dass das Land über den LWV insgesamt 30.000 Millionen Euro in HePAS inves-tiere und damit einen wichtigen Beitrag dazu leiste, „Teilhabe auf eine breite Basis zu stellen und alle Potentiale zu nutzen.“


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