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Kloster Haina

Besuch von Minister
Boris Rhein


23.08.2016

Haina (lwv): Im Rahmen seiner Sommertour hat der Hessische Minister für Wissenschaft und Kunst, Boris Rhein, heute das mittelalterliche Kloster Haina im Kreis Waldeck-Frankenberg besucht. Wie der LWV Hessen, der die Baulast für die Klosterkirche trägt, und der Verein der Freunde des Klosters Haina mitteilten, besichtigte er dort die frühgotische Kirche, deren Bau im Jahre 1215 begonnen wurde, sowie den historischen Kreuzgang und die angrenzenden Klausurräume. Begleitet wurde Boris Rhein von Dr. Markus Harzenetter, dem Präsidenten des Landesamtes für Denkmalpflege Hessen.

Der Verein der Freunde des Klosters Haina, der die Besucher der Anlage betreut, präsentierte bei dieser Gelegenheit auch erstmals ein neu erstelltes Digital-Modell der Klosteranlage, mit dessen Hilfe künftig in einem Film die Baugeschichte der Abtei anschaulich dargestellt wird. 


Restaurierung 

Die Klosterkirche wird seit 1981 vom LWV mit hohem Aufwand stilgetreu restauriert. Für die Arbeiten wurden bislang über 9,3 Millionen Euro aufgewendet. Bis 2004 wurden zunächst die Fassaden restauriert, später die Innenräume und die Glasfenster. In den vergangenen zwei Jahren wurde der Kirchturm grundlegend saniert: Die Holzkonstruktionen wurden verstärkt, Balken zum Teil ausgetauscht und die Schiefereindeckungen erneuert. 

Finanziert wurden die Arbeiten überwiegend vom LWV (rund 4,12 Millionen Euro). 3,47 Millionen Euro kamen vom Land Hessen. Bis 2002 flossen auch Bundesmittel (1,76 Millionen). Für die Restaurierung der wertvollen Grisaillefenster haben die Klosterfreunde mehr als 130.000 Euro Spenden zusammengetragen.
Nächstes Projekt wird die Restaurierung des Dachtragwerkes und der Schiefereindeckung auf der Südseite des Kirchenschiffs sein.

Modell

Das Digitalmodell, das vom Ministerium für Wissenschaft und Kunst finanziell gefördert wurde, ist im Auftrag des Vereins der Freunde des Klosters Haina von Diplom-Designer Herbert Nagel aus Bad Wildungen-Frebershausen anhand historischer Bauzeichnungen und Berichte erstellt worden. Es zeigt den Baufortgang in den einzelnen Bauphasen und dabei auch jene Teile, die heute nicht mehr zu sehen sind, weil sie in späteren Zeiten aus verschiedensten Gründen wieder abgerissen wurden. Beispielsweise hatte das Dach der Klosterkirche ursprünglich eine andere Form als die heutige, auch der Turm wurde mehrfach abgeändert. 

Historische Bedeutung 


Die Zisterzienserabtei in Haina gehörte im Mittelalter zu den reichsten und einflussreichsten Klöstern Hessens. 1527 war sie im Zuge der Reformation aufgehoben und 1533 in ein Hospital umgewandelt worden. Die damals von Landgraf Philipp dem Großmütigen gegründete Hospital-Stiftung besteht noch immer fort. Heute gehört die Einrichtung zu Vitos Haina, einer Tochter der Vitos GmbH, die ihrerseits eine Gesellschaft des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen ist.


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