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Spende für „No means No!“

Behinderte Frauen stark machen gegen Gewalt


Eine junge Frau streckt die Handfläche nach vorn und signalisiert "Halt"

Das Projekt „No means No!“ unterstützt behinderte Frauen und Mädchen in ihren Rechten auf ein selbst-bestimmtes und gewaltfreies Leben. (Foto: Fotolia)

20.04.2021

Kassel/Gießen (lwv): Susanne Selbert, Landesdirektorin des LWV Hessen, unterstützt das EU-Projekt „No means No!“ mit einer Spende. Ziel ist es, behinderte Frauen und Mädchen in ihren Rechten auf ein selbstbestimmtes und gewaltfreies Leben zu bestärken. „Das Risiko, sexualisierte Gewalt zu erleben, ist für behinderte Mädchen und Frauen zwei- bis dreimal höher als für nicht behinderte Gleichaltrige. Das belegen Studien“, betont Susanne Selbert. „Deshalb möchte ich mit meinem kleinen Beitrag Projekte unterstützen, die informieren und Selbstbehauptungstrainings zu den Frauen bringen.“

Das EU-Projekt „No Means No!“ verfolgt genau dies. Einer der Netzwerkpartner ist der Gießener Verein Unvergesslich Weiblich. Gemeinsam mit der Lebenshilfe Gießen und mit den Frauenbeauftragten in den Werkstätten für behinderte Menschen in Pohlheim und Lollar bietet der Verein schon seit Jahren Tagesworkshops für Frauen an. „In diesem Workshops üben sie, Gewalt zu benennen, darüber zu sprechen und ‚nein‘ oder ‚stopp‘ in grenzverletzenden Situationen zu sagen“, erklärt Nadine Seyler, Vorsitzende des Vereins. Es gelte, Mut zur Unhöflichkeit zu fassen und die unangenehme Situation nicht wegzulächeln, wenn es zu verbalen Übergriffen kommt. Unvergesslich Weiblich e. V. bietet auch gezielt Kurse für Frauen mit körperlichen Erkrankungen wie zum Beispiel Rheuma oder MS und für blinde Frauen an. „Mit Körperübungen lernen die Frauen beispielsweise, sich in Angst besetzten Situationen aus der Erstarrung zu lösen“, sagt Seyler. Wegen Corona und der Abstandsregeln plant der Verein derzeit Kurse in der Kongresshalle.

„Angebote wie diese sollen auf viele Regionen in Deutschland und auch auf andere EU-Länder ausgeweitet werden“, betont Katharina Nickel vom Bundesfachverband Feministische Selbstbehauptung und Selbstverteidigung. Der Verband mit Sitz in Marburg bietet dazu unter anderem Schulungen von Selbstbehauptungs-Trainerinnen an und sammelt Spenden über die Plattform betterplace.org (Projekttitel Feministische Selbstbehauptung und Gewaltprävention für Frauen und Mädchen) oder auf der Homepage bvfest.de.

Ein  zweites Ergebnis des EU-Projektes „No means No!“ ist ein Leitfaden für Frauen mit Behinderungen, der von sieben beteiligten Organisationen erarbeitet wurde. Er liegt ab Mai in schwerer Sprache vor und wird zeitnah auch in Leichter Sprache, als Gebärdensprachvideo und als barrierefreie Fassung erarbeitet.

Weitere Informationen unter www.wendo-giessen.de


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