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LWV & Kreisverwaltung

Eingliederungshilfe in Hofheim Tür an Tür


Gruppenfoto mit Dieter Schütz, Jana Beucher und Johannes Baron

Gut vernetzte Kooperationspartner (v. l.): LWV-Beigeordneter Dieter Schütz, Fachdienst-Teamleiterin Jana Beucher (LWV) und Kreisbeigeordneter Johannes Baron im Landratsamt in Hofheim. Dort arbeiten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Kreisverwaltung und LWV Tür an Tür für die bestmögliche Unterstützung der Menschen mit Behinderung im Main-Taunus-Kreis. (Foto: Dr. Johannes Latsch)

07.09.2021

Kassel/Hofheim (lwv): Tür an Tür arbeiten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Kreisverwaltung und LWV in Hofheim. Denn der Fachdienst des Landeswohlfahrtsverbandes zur Bedarfsermittlung und Teilhabeplanung hat im Frühjahr die Büroräume E.080 und E.081 im Landratsamt bezogen. "Die räumliche Nähe zu den Kolleginnen und Kollegen vom sozialpsychiatrischen Dienst, von Sozial- und Jugendamt ist hilfreich", sagt Teamleiterin Jana Beucher. "Wir tauschen Informationen aus und planen mit dem Jugendamt des Kreises beispielsweise einen gemeinsamen Fachtag. Das schafft mehr Transparenz."

In einer Vereinbarung haben Landkreis und LWV bereits im November erklärt, gemeinsam inklusive Sozialräume und Lebensverhältnisse im Main-Taunus-Kreis zu fördern und zu stärken. Den Menschen mit Behinderung soll eine größtmögliche selbstbestimmte und selbstständige Teilhabe am gesellschaftlichen Leben im Landkreis ermöglicht werden. Um das zu erreichen, wollen die Vertragspartner sich bei der Umsetzung ihrer Aufgaben der Eingliederungshilfe mit den anderen abstimmen und - wo möglich - vernetzen, etwa bei Planung und Qualitätssicherung. Konzepte und neue Entwicklungen werden gemeinsam bewertet und Daten über Anzahl, Altersstruktur und die bestehenden Formen der Teilhabeleistungen ausgetauscht.

Hintergrund für diese Art der engen Zusammenarbeit sind die dritte Stufe zur Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes und das Hessische Ausführungsgesetz. Danach wurden die Zuständigkeiten in der Eingliederungshilfe neu geregelt: Für behinderte Kinder und Jugendliche bis zum Ende des Schulabschlusses ist der Main-Taunus-Kreis zuständig, für erwachsene Menschen mit Behinderung der LWV.

"Wir im Main-Taunus-Kreis arbeiten ständig daran, Unterstützung und Service für Menschen mit Behinderung zu verbessern", so Kreisbeigeordneter Johannes Baron. "Die direkte räumliche Nähe der zuständigen Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner ist dabei eine Besonderheit unseres Kreises." Dem LWV-Beigeordneten Dieter Schütz, der auch für die Förderschulen und Frühberatungsstellen des LWV verantwortlich ist, liegt es besonders am Herzen, "den Übergang in der Zuständigkeit ohne Hürden zu gestalten - nicht zuletzt im Interesse unserer Schülerinnen und Schüler." Der Main-Taunuskreis gehört zum Einzugsgebiet der LWV-Schulen in Idstein, Frankfurt und Bad Camberg. Zugleich sieht das BTHG vor, dass der LWV nun für die Bedarfsermittlung und Teilhabeplanung für die erwachsenen Leistungsberechtigten zuständig ist. Deshalb ist der Fachdienst jetzt vor Ort. Die Büros im Landratsamt sind ein wichtiger Stützpunkt: Von hier aus brechen die Fachleute zu den Terminen mit den erwachsenen Leistungsberechtigten auf. Hier bearbeiten sie die Gespräche nach. Es gibt allerdings keine Sprechzeiten. Termine werden über die zentrale Rufnummer in Wiesbaden gemacht, der telefonische Erstkontakt findet über die Erstberatung statt (für Menschen mit körperlicher oder Sinnesbehinderung 0611 156 - 515; für Menschen mit geistiger Behinderung 0611 156 - 517; für Menschen mit seelischen Behinderungen und/oder Abhängigkeitserkrankungen 0611 156 - 518).

Im Main-Taunus-Kreis leben rund 1.500 Erwachsene, die Anspruch auf Leistungen der Eingliederungshilfe vom LWV haben, die meisten (mehr als 200) in Hofheim. Rund 800 Menschen erhalten Unterstützung beim Wohnen, rund 400 in Werkstätten, Tagesstätten, auf einem externen Arbeitsplatz oder im Studium. Hinzu kommen Leistungen für alleinstehende Wohnungslose, Gewaltopfer, Kriegsopfer und ihre Hinterbliebenen, Blinden- und (seit 2021) Gehörlosengeld. Dafür wandte der LWV in 2020 rund 39 Millionen Euro auf.

35 Kinder mit Sinnesbehinderung werden im Säuglings- und Vorschulalter gefördert, 40 Kinder und Jugendliche besuchen eine Förderschule des LWV. Mehr als 70 behinderte Kinder und Jugendliche werden von den Überregionalen Beratungs- und Förderzentren des LWV an einer Regelschule betreut.


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