Wirkungsmessung in der Eingliederungshilfe

Befragungen ab Herbst 2023

Mit dem Inkrafttreten des Bundesteilhabegesetzes (BTHG) erhält die Frage nach Wirkung der Eingliederungshilfe eine große Bedeutung. Vor diesem Hintergrund möchte der LWV Hessen Menschen mit Behinderungen, die Unterstützungsleistungen beziehen, direkt befragen.

Für diese Befragungen hat der LWV Hessen am 01.07.2021 das Vorhaben "Wirkungsmessung in der Eingliederungshilfe" gestartet. Bei diesem Vorhaben stehen die individuelle und subjektive Perspektive der Menschen mit Behinderungen im Vordergrund. Ziel ist es, über Fragen zur Lebensqualität und Lebenszufriedenheit Erkenntnisse zu Wirkungen zu erlangen und diese für die Weiterentwicklung der Eingliederungshilfe einzusetzen. Dabei werden Menschen mit Behinderungen als Expertinnen und Experten für ihre Lebenswelt befragt, da sie wissen, was sie unterstützt und was sich vielleicht verändern muss.

In der Befragung zur Wirkungsmessung geht es um

die subjektive Lebensqualität und Lebenszufriedenheit,

Handlungsspielräume und Barrieren im Zusammenhang mit Teilhabe am Leben in der Gesellschaft und

die Zufriedenheit im Kontext von Unterstützungsleistungen und was als unterstützend wahrgenommen wird.

Die Betrachtung geht hier über die Eingliederungshilfe hinaus. Von Interesse sind auch sonstige, als unterstützend wahrgenommene Leistungen im sozialen Lebensumfeld der befragten Personen.

Fragen & Antworten zur Wirkungsmessung


Wer wird befragt?

Befragt werden Menschen, die Leistungen des LWV Hessen erhalten, im Rahmen von einmal stattfindenden Interviews.

Per Zufallsprinzip werden diese Personen ausgesucht und kontaktiert. Sie erhalten ein Anschreiben, in dem sie über das Vorhaben informiert werden und ihre Teilnahmebereitschaft erklären können. Die Teilnahme an der Befragung ist freiwillig und kann jederzeit widerrufen werden.

Wer führt die Befragung durch?

Die Befragungen im Auftrag des LWV Hessen finden durch geschulte Interviewerinnen und Interviewer der Forschungs- und Beratungsfirma xit GmbH aus Nürnberg statt. Die xit GmbH arbeitet seit über 35 Jahren mit sozialwirtschaftlichen Organisationen, Behörden, Kirchen, und Verbänden zusammen.

Hintergrund

Wirkung & BTHG

Das Gesetz zur Stärkung der Teilhabe und Selbstbe­stimmung von Menschen mit Behinderungen (Bundesteil­habegesetz BTHG, am 16.12.2016 vom Bundestag verabschiedet) bringt für die Leistungsberechtigten, die Leistungserbringer und die Leistungsträger wesentliche Veränderungen in der bishe­rigen Praxis der Eingliede­rungshilfe mit sich. Eine davon ist die Einführung der Aspekte der "Wirkung" und "Wirksam­keit" in das Eingliederungs­hilferecht (SGB IX).

Von Interesse für den LWV Hessen ist dabei, wie Men­schen mit Behinderungen, die Leistungen der Eingliede­rungshilfe erhalten, ihre Lebenszufriedenheit und Lebensqualität im Zusam­menhang mit diesen Leis­tungen beurteilen. Betrachtet wird auch, inwieweit die Leistungen in der Eingliede­rungshilfe stärker an der Person (= Personenzentrie­rung) und ihrem sozialen Lebensumfeld (= Sozialraum) orientiert sind. Und: Wie gelingt eine passgenaue Unterstützung der Menschen mit Behinderungen und was braucht es dazu?

<a id="c10332" class="anchor"></a><div class="csc-default"><h2>Hintergrund</h2><div class="body"><h3> <strong>Wirkung &amp; BTHG</strong></h3> <p> Das Gesetz zur Stärkung der Teilhabe und Selbstbe­stimmung von Menschen mit Behinderungen (Bundesteil­habegesetz <span style="font-size:10.0pt; line-height:115%; font-family:&quot;Arial&quot;,&quot;sans-serif&quot;">–</span> BTHG, am 16.12.2016 vom Bundestag verabschiedet) bringt für die Leistungsberechtigten, die Leistungserbringer und die Leistungsträger wesentliche Veränderungen in der bishe­rigen Praxis der Eingliede­rungshilfe mit sich. Eine davon ist die Einführung der Aspekte der "Wirkung" und "Wirksam­keit" in das Eingliederungs­hilferecht (SGB IX). </p> <p>Von Interesse für den LWV Hessen ist dabei, wie Men­schen mit Behinderungen, die Leistungen der Eingliede­rungshilfe erhalten, ihre Lebenszufriedenheit und Lebensqualität im Zusam­menhang mit diesen Leis­tungen beurteilen. Betrachtet wird auch, inwieweit die Leistungen in der Eingliede­rungshilfe stärker an der Person (= Personenzentrie­rung) und ihrem sozialen Lebensumfeld (= Sozialraum) orientiert sind. Und: Wie gelingt eine passgenaue Unterstützung der Menschen mit Behinderungen und was braucht es dazu?</p></div></div>

Wie läuft die Befragung ab?

Die Befragung findet in einem persönlichen Gespräch statt.

Der Ort der Befragung kann von den befragten Personen selbst bestimmt werden. Auch können, wenn gewünscht, Begleitpersonen wie Angehörige, rechtliche Betreuerinnen und Betreuer oder sonstige Vertrauensperson dabei sein.

Die Interviews können auch in Leichter Sprache stattfinden.

• Die Interviewerin/der Interviewer bringt einen Fragebogen mit und notiert die Antworten.

• Eine Befragung dauert ca. 45 Minuten. 

Was wird mit den Befragungsergebnissen gemacht?

Die Ergebnisse der Befragungen werden von der xit GmbH ausgewertet und in anonymisierter Form an den LWV Hessen weitergegeben. Aufgrund der Anonymisierung gibt es keinen Personenbezug, d. h. es ist nicht ersichtlich, was eine einzelne Person geantwortet hat.

Die Ergebnisse werden ausschließlich für die Weiterentwicklung der Eingliederungshilfe eingesetzt und keinesfalls an Dritte weitergegeben.

Was sind die thematischen Schwerpunkte der Befragung?

Arbeit und Tagesgestaltung

Wohnen

soziale Beziehungen

Selbstwirksamkeit

Selbstbestimmung und Rechte

gesellschaftliche Teilhabe

• Unterstützungsbeziehungen

Informationsmöglichkeiten

• allgemeines Stimmungsbild


Haben Sie noch Fragen?

Allgemeine Fragen zum Vorhaben "Wirkungsmessung" können Sie gerne per Mail an nachgefragt@lwv-hessen.de mit Angabe Ihres Namens und Ihrer Kontaktdatenrichten. Oder Sie rufen an unter der Telefonnummer 0561 1004 - 5280.

Fragen zur Untersuchung und zu den Interviews richten Sie bitte per Mail an befragung-lwv@xit-online.de. Unter der Telefon­nummer 0911 20227 - 44 werden montags bis freitags von 9 bis 12 Uhr und 13 bis 16 Uhr Ihre Fragen beantwortet.